Das Allgäu ist bekannt für seine hohen Berge, grünen Wiesen, bewaldete Hügel, blaugrünen Seen und tosende Tobel und Schluchten. Weit über die Grenzen des Allgäus hinaus bekannt ist die Breitachklamm. Sie gilt als eine der tiefsten Felsenschluchten Europas und ist mit 150 Metern Tiefe vielleicht sogar die tiefste Schlucht Mitteleuropas. Die Felswände sind teilweise so hoch und steil, dass Gämsen, die ihren Lebensraum eigentlich im Hochgebirge haben, sogar dort zu finden sind.
Weitere allgäuweit bekannte, berühmte und gerne besuchte Tobel sind der Eistobel im Westallgäu oder die Starzlachklamm im Oberallgäu bei Sonthofen. Bei beiden können Wanderinnen und Wanderer größere und kleinere Wasserfälle sehen und dem Wasserlauf folgend zahlreiche Felsen erklimmen.
Unbekannte Schlucht bei Kempten
Bei Kempten aber, der sogenannten Metropole des Allgäus, gibt es einen Tobel, der unbekannter ist. Sein Name ist etwas furchteinflößend Kalbsangsttobel. Woher dieser Name kommt, ist leider nicht ganz geklärt. Möglicherweise kommt er vom Bach, der Kalbstangsttobelbach heißt. Andererseitsgibt es auch die alten Geschichten, dass beim Auftrieb auf die Sommerweiden einige Kälber im Tobel verunglückten.
Naturbelassene Pfade
Das besonders Reizvolle am Kalbsangsttobel ist die Naturbelassenheit. Schon der Einstieg von der Straße aus ist nicht deutlich zu erkennen, sondern muss erst ein bisschen gesucht werden. Der Weg selbst hat kein Geländer. Hier gibt es umgestürzte Bäume, unter denen man hindurchklettert muss und tiefe Matschpfützen können sich nach Regentagen über die Wege ziehen. An einer Stelle überquert man mit Steinen und quergelegten Baumstämmen einen kleinen Bach.
Vorsicht im Tobel
Ja, der Weg ist nichts für schwache Nerven und Sandalen, nichts für Ungeübte und Wagemutige, nichts für Spaßvögel und Waghalsige. Aber er ist abenteuerlich.
Wenn ihr solche Wege liebt, ein paar trockene Tage abwartet, geübte Wanderer und mit gutem Schuhwerk ausgerüstet seid, ist der Kalbsangsttobel, die unbekannte Schlucht, die richtige Tour für euch.
Allerdings gilt in jedem Tobel und jeder Schlucht. Seid vorsichtig, passt auf euch auf!
Weitere Infos zum Kalbsangsttobel findest du hier.